Meditieren ist super!
- staycool&laughlouder

- Aug 22
- 4 min read
Wie du sicher schon entdeckt hast, findest du auf meiner Website verschiedenen Audiodateien mit Meditationen, manche sind zur Entspannung, andere haben einen Themenschwerpunkt wie z.B. das Herz. Alle haben aber dasselbe Ziel: sie möchten dir eine Möglichkeit zeigen, wie du mit dir in Kontakt treten kannst, wie du deinen Geist und Körper proaktiv und unterstützend entspannen kannst. Und warum ich Meditation als so wichtig erachte, das erkläre ich dir hier in meinem Beitrag:
Seit Jahrtausenden meditieren die Menschen auf unzählige Arten und Weisen. Das, was heute in den Medien und unter kommerziellen Aspekten als Meditation verbreitet wird, ist nur ein Bruchteil der Vielfalt der Möglichkeiten, diese geistige Beschäftigung mit dem Nichts zu praktizieren.
Meditation bedeutet grundsätzlich, sich in einen Bewusstseinszustand zu begeben, in dem keine Wertung stattfindet. Alle Gedanken und Erinnerungen, Wünsche und Erwartungen, die sich mit Vergangenem, Gegenwärtigem oder Zukünftigem beschäftigen, werden wertfrei wahrgenommen. Das bedeutet, dass sie in diesem Moment keinen emotionalen und mentalen Einfluss haben. Mit viel meditativer Erfahrung kann man während der Meditation in einen geistigen und emotionalen Leerzustand kommen, in dem Gedanken und Gefühle gar nicht mehr wahrgenommen werden und man sich in einem transzendenten Zustand befindet.
Der positive Effekt, den die Meditation auf den Menschen und sein Wohlbefinden hat, ist seit langem bekannt und die Wissenschaft hat begonnen, diese positive Wirkung auf Körper und Geist zu erforschen. Während der Meditation wird eine Verbindung zwischen dem physischen Körper, seinen Empfindungen, Emotionen und Gedanken hergestellt.
Wo genau verändert sich was in unserem Körper und führt zu diesem subjektiv spürbaren und objektiv beobachtbaren positiven Effekt?
Die Antwort auf diese Frage hier im Blog konzentriert sich auf zwei Bereiche, zum einen werfen wir einen Blick auf das, was die Meditation im Körper auf physischer Ebene bewirkt und zum anderen betrachten wir die Effekte auf der psychischen Ebene.
Meditation entspannt Körper und Geist, und das bedeutet weniger oder gar keine Stressmomente, keine Anspannung, keine geistige oder körperliche Beschäftigung mit irgendetwas.
Meditieren bedeutet also, den Geist in einen Ruhezustand zu versetzen - ein sehr ungewohnter Zustand für ihn, ist er es doch gewohnt, stets auf Hochtouren zu laufen, den Tag zu organisieren, sich mit Problemen und Lösungen zu beschäftigen und eigentlich nie stillzustehen. Und dann ist der Moment der Ruhe da: Gedanken kommen und gehen, werden aber nicht festgehalten und bewertet sondern losgelassen, wie Sommerwolken ziehen sie durch den Geist, keine Emotionen werden aktiviert, alles ist neutral. Körper und Geist entspannen sich.
An welcher Stelle findet dieser geistige Ruhezustand Eintritt in die physische Dimension unseres Körpers?
Die Hypophyse ist die Schnittstelle im Gehirn, an der sich Gedanken und Gefühle in chemische Signale umwandeln, die wiederum den Hormonspiegel im Körper beeinflussen. Man könnte auch sagen, dass sich hier geistigen Energien so weit verdichten, dass ihre Auswirkungen auf physischer Ebene messbar werden.
Wie gesagt, regelmäßiges Meditieren bringt Entspannung und setzt so eine Reihe von chemischen Reaktionen in Gang, die an einem messbar erhöhten Serotoninspiegel und entsprechend mehr verfügbarem Melatonin ablesbar sind. Endorphine werden freigesetzt und der Cortisolspiegel wird reguliert. Diese Hormone sorgen dafür, dass wir entspannter sind, besser schlafen, glücklicher sind.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass wir durch regelmäßige Meditation auch unser Immunsystem stärken. Zum einen wird es durch die Regulierung des Stresshormons Cortisol gestärkt: Cortisol setzt im Körper bei besonderen Belastungen im richtigen Moment Energiereserven freisetzt und bereitet ihn so auf 'Angriff oder Flucht' vor - beides Reaktionen auf eine stressauslösende Bedrohung, allerdings schwächt ein anhaltend hoher Cortisolspiegel bei dauerhaftem Stress das Immunsystem. Zum anderen aktiviert Meditieren das parasympathische Nervensystem und den Vagusnerv, was die Produktion entzündungsfördernder Zytokine hemmt und wodurch Überreaktionen des Immunsystems reguliert werden.
Weitere Experimente und Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Meditation der linke präfrontale Kortex aktiviert wird. Regelmäßiges Meditieren trainiert dieses Areal regelrecht, so dass eine nachhaltige Aktivierung auch noch 4 Monaten nach einem Meditationstraining nachweisbar war.
Was aber bedeutet die Aktivierung dieses Hirnareals?
Das linke Präfrontalhirn reagiert auf positiven Emotionen, während das rechte Präfrontalhirn auf negative Gefühle reagiert. Die Aktivität der Amygdala, die besonders auf Furcht auslösende Reize reagiert, wird entsprechend entweder gedrosselt (linker präfrontal Kortex dominiert) oder aktiviert (rechter präfrontal Kortex dominiert). Bei Angst, Trauer oder großer Sorge ist der Mandelkern besonders aktiv und beeinflusst so auch die Hypothalamus- Hypophyse-Nebennierenrinde-Achse und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das eine immunsuppressive Wirkung hat. Wird aber durch Meditation und die damit einhergehende Entspannung Stress abgebaut, also die Aktivität des rechten Präfrontalhirns vermindert und die des linken präfrontalen Kortex erhöht, wird kein immunsuppressives Cortisol produziert.
Wenn die Meditation dieses linke Hirnareal positiv beeinflusst, kann sie dann auch auf neuronale Prozesse einwirken und so eine positive geistig-mentale Veränderung bewirken? Verschiedene Experimente haben das bestätigt.
Eines, das ich hier kurz beschreiben möchte, wurde mit buddhistischen Mönchen durchgeführt. Die Messung der Gehirnwellen dieser buddhistischen Mönche mit jahrelanger Meditationserfahrung hat gezeigt, dass sich während der Meditation die verschiedenen Regionen des Gehirns synchronisierten und die Amplitude der schnellschwingenden Gammawellen zunahm, während die der langsameren Gehirnwellen abnahm – ein Zustand, der auch nach Beendigung der Meditation anhielt, was dafür spricht, dass die Neuronen durch die jahrelange Übung im Meditieren synchronisiert arbeiteten.
Schnellschwingende Gammawellen werden durch innere Stimulation aktiviert und machen bewusster für kreative, mystische und transzendente Erfahrungen. Sie sind Ausdruck eines kohärenten und integralen Bewusstseinszustandes. Außerdem war bei den Mönchen eine Veränderung im neuronalen Netzwerk festellbar, die sich in einem aktiveren linken präfrontalen Kortex zeigte. Ähnlich positive Veränderungen, wenn auch nicht so eindrücklich wie bei den buddhistischen Mönchen, konnten auch bei anderen Probanden mit weniger Meditationserfahrung nachgewiesen werden.
Meditation in jeder Form kann also durchaus zu einer Neuformung des menschlichen Gehirns und Geistes führen.
Vereinfacht gesagt, passiert dies in unserem Fall durch die Aktivierung des linken präfrontalen Kortex durch positive Affekte wie Entspannung und entsprechend positive Gedanken, während der rechte präfrontale Kortex, der auf negative Affekte wie Stress und Anspannung reagiert, deutlich weniger aktiv ist. Dank der Meditation werden das innerste der Seele und die tiefen Emotionen leichter zugänglich und können so besser kontrolliert und integriert werden. Durch neuronale Kohärenz und Synchronisierung können positive Emotionen bewusster erlebt und dauerhaft abrufbar werden, während negative Gefühle entwertet und losgelassen werden dürfen.
Diese innere Neuorientierung und neue neuronale Vernetzung drückt sich auch auf der körperlichen Ebene positiv aus.
Das Lesen dieses Beitrags mag vielleicht etwas komplexer gewesen sein, aber kurz zusammengefasst kann man sagen: Meditieren ist super!


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